25.02.2015 - RETZER ERLEBNISKELLER UND KELLERGASSEN IN NIEDERÖSTERREICH – WEINKULTUR UND LEBENSFREUDE

Montag, 2. März 2015, 20.15 Uhr, 3sat

Die mehr als eintausend Kellergassen zählen zu den prägenden Kulturgütern Niederösterreichs. Früher wurden hier die Trauben gepresst und später der Wein gelagert, heute haben oft moderne Produktionsanlagen und Lagerhallen diese Aufgabe übernommen. Die Kellergassen stehen demnach nun weniger für Arbeit als für Freizeitidylle: Kleine, meist an Weinhänge geduckte Presshäuser, lauschige Plätze, ansteigende Gassen und einfache Heurigenbetriebe. Und in den nahegelegenen Hohlwegen wird ursprüngliche Natur authentisch erlebbar. Gegenden und Örtlichkeiten, die perfekt mit dem Retzer Land-Slogan „Alles mit der Zeit!“ harmonieren.

Am Montag, dem 2. März 2015, um 20:15 Uhr, läuft auf 3sat eine Dokumentation aus dem ORF Landesstudio Niederösterreich über eine Reise vom Kamptal über das Weinviertel bis zum Leithagebirge: In poetischen Bildern erzählt der Filmemacher Georg Riha in einem Bogen über alle Jahreszeiten von Stille und von grünen Kellertüren, vom Reifen des Weines, von der Lese und von der Kühle in tiefen Kellern. Zu sehen sind u.a. die für das Kürbisfest „herausgeputzte“ Kellergasse „Maulavern“ in Zellerndorf und die längste Kellergasse Österreichs in Hadres. Gedreht wurde auch in Österreichs größtem historischen Weinkeller, dem Retzer Erlebniskeller. Und der Retzbacher Winzer Erich Nebenführ wurde bei der Arbeit im Presshaus gefilmt.

Die "Neuentdeckung" der Kellergassen begann in den 1980er Jahren mit ersten kulinarischen Veranstaltungen und der Wiederbelebung des "In die Grean gehen" am Ostermontag, wie es zum Beispiel jährlich in Unterretzbach zelebriert wird. Aber auch für zahlreiche Kulturschaffende sind die "Dörfer ohne Rauchfang" inzwischen von großer Bedeutung: So hat Alfred Komarek mit seinen "Polt-Krimis“, die in den Presshäusern und Weinbergen des Weinviertels spielen, den Kellergassen ein literarisches Denkmal gesetzt. Der Maler und Zeichner Karl Korab wiederum hat in zahlreichen Arbeiten die typischen Häuserzeilen dokumentiert.